Qualitätssiegel bei Naturkosmetik

08.02.2020

Immer mehr Menschen achten heutzutage auf ihr Konsumverhalten und ihren ökologischen Fußabdruck. In diesem Zusammenhang rückt Naturkosmetik immer mehr in den Vordergrund.
Um auch bei Kosmetik eine Garantie zu erhalten, wie Firmen ihre Produkte herstellen und woher sie ihre Materialien beziehen, haben unterschiedlichste Organisationen und Unternehmen beschlossen ihre Produkte mit Qualitätssiegeln zu versehen. Den Verbrauchern wird die Recherche so maßgeblich erleichtert.

Die Tücken der Kosmetikindustrie

Achtung vor Begriffen wie zum Beispiel „Bio“, „Natural“ oder „Natürlich“. Firmen benutzen solche Wörter um „Greenwashing“ mit ihren Produkten zu betreiben. Das bedeutet, dass sie dem Verbraucher beim Kauf solcher Produkte ein gutes Gefühl übermitteln wollen, auch wenn diese nicht biologisch oder schonend für die Umwelt hergestellt wurden. Hierbei handelt es sich um reine Marketingstrategien. Natürliche Stoffe werden daher meistens chemisch so verändert, dass diese anschließend wenig mit ihrem Ausgangsprodukt zu tun haben.

Qualitätssiegel auf Kosmetikprodukten

Qualitätssiegel zertifizieren Naturkosmetikprodukte, dass diese konstant auf ihre Qualität überprüft werden und dass der Standard eingehalten wird. Wer Naturkosmetikprodukte verwendet, sollte nicht nur darauf achten, dass diese ohne Tierversuche hergestellt wurden, sondern auch darauf, dass die Verpackungen umweltfreundlich produziert werden und recycelbar sind.

Was versteht man unter Naturkosmetik?

Im allgemeinem ist zu sagen, dass es keine genaue Definition von Naturkosmetik gibt. Kosmetikhersteller haben in Zusammenarbeit mit Verbraucherverbänden und dem Bundesministerium für Gesundheit gemeinsame Kriterien festgelegt. Demzufolge bestehen diese Produkte aus natürlichen Rohstoffen, sind schonend sowohl für den Menschen, als auch für die Umwelt und beinhalten keine Inhaltsstoffe wie: Polyethylenglykol (PEG), Silikone, Parabene, synthetische Duftstoffe, Paraffine und andere Erdölprodukte.

Einige Qualitätssiegel im Überblick:

BDIH

Der Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.V. wurde als non-Profit Vereinigung gegründet. Gründer waren Hersteller und Vertriebsunternehmen welche durch die Einführung des BDIH Siegels einen Standard für kontrollierte Naturkosmetik setzten. Nicht nur das jeweilige Produkt ist ausschlaggebend für eine Zertifizierung, mindestens 60% der Marke des jeweiligen Produktes, muss den Standards des BDIH für kontrollierte Naturkosmetik erfüllen. In diesen Standards ist festgelegt, dass 15 ausgewählte Rohstoffe aus Bio-Anbau stammen müssen. Für den Rest gilt, dass diese Rohstoffe soweit wie möglich aus Bio-Anbau stammen sollten. Weiter ist der Standard um die restlichen Rohstoffe nicht definiert. Doch trägt der Produktname das Wort „Bio“ (zB. Biocreme), gilt die Vorschrift, dass 95% der Inhaltsstoffe dieses Produktes aus Bio-Anbau stammen muss. Tierversuche sind weder am Produkt selbst noch in der Herstellung erlaubt. Damit steht das BDIH Siegel auch für  tierversuchsfreie Kosmetik. Ohne Tierversuche bedeutet aber auch hier nicht, dass die Produkte Vegan sind.

NaTrue

Das NaTrue Siegel wurde von Pionieren und den größten Herstellern authentischer Natur- und Biokosmetikprodukte in Europa ins Leben gerufen. Hersteller begannen bereits in den 60er Jahren mit der Herstellung von Natur- und Biokosmetik. Dieses Siegel soll strengen Richtlinien unterliegen und für eine hohe Qualität der Inhaltsstoffe stehen. Künstliche Inhaltsstoffe sind bei NaTrue nicht zugelassen. NaTrue steht für die Reinheit und für die Qualität von Produkten. Auch eine Tierversuchsfreiheit wurde mit in die Richtlinien aufgenommen. Dies hatte zur Folge, dass Hersteller von NaTrue zertifizierten Produkten nicht mehr in Länder exportieren dürfen, die im Verdacht stehen, Tierversuche an diesen Produkten durchzuführen. Ohne Tierversuche bedeutet wiederum nicht, dass die Produkte vegan sind.

ECOCERT

ECOCERT hat in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Kosmetikbranche, Verbrauchern sowie führenden Industrie- und Regierungsvertretern einen Standard für Natur- und Biokosmetik  entwickelt. ECOCERT prüft den Ursprung aller Inhaltsstoffe, sowie dessen Herstellungsverfahren vor Ort mit der Hilfe eines ECOCERT Kontrolleurs. Im Fokus steht bei ECOCERT die Natürlichkeit der Inhaltsstoffe. In Sachen Tierversuche hat ECOCERT keine extra Kriterien. ECOCERT unterteilt in zwei verschiedene Labels. Zum einen das ECOCERT Biokosmetik Label und das ECOCERT Naturkosmetik Label.

ITHK

Das Siegel „Hase mit der schützenden Hand“ wird vom Internationalen Herstellerverband gegen Tierversuche in der Kosmetik e.V. (IHTK) vergeben. Dieses Siegel wurde extra für die Kosmetikindustrie, mit Hauptaugenmerk auf Naturkosmetik aber auch für dekorative Kosmetik sowie Wasch- und Reinigungsmittel, ins Leben gerufen. Unternehmen, dessen Produkte dieses Siegel tragen, produzieren ganzheitlich nach den strengen Richtlinien des Deutschen Tierschutzbundes. Grundvoraussetzung für dieses Siegel ist die Produktion ohne Tierversuche.

Die Veganblume

Die Veganblume garantiert, dass ein Produkt zu 100% vegan ist. Weltweit gibt es bereits über 22.000 Produkte die mit der Veganblume zertifiziert wurden. Nicht nur in der Kosmetik ist die Veganblume zu finden, auch Lebensmittel werden damit versehen. Die Veganblume sagt allerdings nicht aus, ob es sich um Naturkosmetik handelt, oder ob die Inhaltsstoffe Bio-Qualität entsprechen. Bei der Veganblume geht es um den einen veganen Aspekt. Einige Produkte die dieses Siegel tragen wurden im Herstellungsprozess stark verarbeitet und mit Zusatzstoffen angereichert.


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