Die größten Kosmetik-Mythen: Teil 1

29.07.2019

1. Dermatologisch getestete Produkte sind verträglicher/besser für die Haut

Stimmt nicht! Die allermeisten Produkte werden mit dem Satz „dermatologisch getestet“, „allergiegetestet“, „klinisch getestet“ usw. beworben. Diese Formulierungen sind nicht geschützt und beinhalten zwar, dass generell getestet wurde, aber nicht mit welchem Ergebnis. Eine potentielle Studie könnte dann folgendermaßen aussehen: 25 Probanden reiben sich täglich mit einer bestimmten Creme ein. Tritt keine Unverträglichkeit oder Allergie auf, dann nennt der Hersteller sein Produkt „hautverträglich“. Zeigen sich vereinzelt doch allergische Reaktionen, kann das Produkt allerdings immer noch als „dermatologisch geprüft“ verkauft werden.

2. Babypflegeprodukte sind besonders mild

Stimmt nur bedingt! Zwar enthalten Babypflegeprodukte deutlich weniger Wirkstoffe als normale Kosmetik, was sie auf den ersten Blick verträglicher macht. Allerdings sind auch hier bedenkliche Inhaltsstoffe wie Parfum, Mineralöle und Konservierungsmittel zu finden. Was solche Stoffe in Kinderpflegeprodukten zu suchen haben, bleibt fraglich. Doch es gibt auch freudigere Testergebnisse bei Babypflegeartikeln. Ausgewählte Produkte sind glücklicherweise absolut frei von Zusatzstoffen. Erwachsene sollten dennoch nicht ausschließlich Babypflegeprodukte verwenden. Die Haut eines Erwachsenen hegt ganz andere Ansprüche als die eines Babys oder Kleinkindes.

3. Was teuer ist, muss gut sein

Stimmt nicht! Wie so oft sagt der Preis nichts über die Qualität und seine Inhaltsstoffe aus. Die Verwendung hochwertiger Rohstoffe erhöht natürlich die Herstellungskosten und somit auch den Endpreis. Trotzdem ist der Preis kein verlässliches Qualitätsmerkmal und nicht alle teuren Produkte halten tatsächlich, was sie versprechen. Günstige Eigenmarken und Produkte vom Discounter sind häufig ähnlich gut wie Luxusprodukte. Des Weiteren ist auch die Herstellung ein Faktor, der für den Preis eines Produktes ausschlaggebend ist. Handelt es sich um ein Massenprodukt oder ist es womöglich handgemacht? Welche Materialien wurden für die Verpackung verwendet? Welche Inhaltsstoffe wurden verarbeitet? Ist das Produkt tierversuchsfrei?

4. Kosmetik aus der Apotheke ist gesünder

Stimmt nicht! Verbraucher haben mehr Vertrauen in Personen, die weiße Kittel tragen und erwarten besonders hautfreundliche Pflegeprodukte. Leider dürfen aber unter dem Decknamen „Apotheke“ weitaus mehr chemische Problemstoffe in den Produkten enthalten sein. Der Begriff „apothekenexklusiv“ hat anders als „apothekenpflichtig“ nichts mit dem Arzneimittelgesetz zu tun. Leider steckt dahinter wie so oft eine Marketingstrategie der Hersteller.

5. Naturkosmetik enthält nur natürliche Zutaten

Stimmt nicht! Jeder Hersteller darf sich grundsätzlich mit dem Wort "Natur" bzw. "Naturkosmetik" schmücken. Erst die Zertifizierung "Kontrollierte Naturkosmetik" gibt Aufschluss über die Qualität und spezielle Richtlinien vor. Auch Beschreibungen wie "auf pflanzlicher Basis" oder "aus der Natur" sind nicht automatisch mit Naturkosmetik gleichzusetzen. Viele Hersteller werben mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Aloe Vera oder Olivenöl. Naturkosmetik muss das dann aber noch lange nicht sein, denn meist ist der Anteil in Pflegeprodukten äußerst gering. Die Hauptbestandteile bleiben nach wie vor chemisch hergestellte Stoffe.

6. Lippenpflege macht süchtig

Stimmt nur bedingt! Es sind nicht eindeutig die Inhaltsstoffe von Lippenpflegeprodukten, die süchtig machen, sondern das Gefühl weicher Lippen. Wer zu häufig mit einem Lippenbalsam nachfettet, der verliert schnell das natürliche Trockenheitsgefühlt der Lippe. Denn unsere Lippenhaut hat nur wenige Talgdrüsen und fühlt sich deshalb oftmals spröde und trocken an. Besonders bei Kälte oder unter Sonneneinstrahlung macht sich dies bemerkbar. Viele Balm-Produkte enthalten aber dennoch auch Mineralöl, das sich wie ein Film auf die Haut legt. Dadurch quillt die Haut noch mehr auf und trocknet aus.

7. Männerhaut ist stärker und muss nicht gepflegt werden

Stimmt nur bedingt! Aufgrund ihres deutlich höheren Testosteronspiegels den Männer haben, wird die Talgproduktion der Haut angeregt. Männer haben mehr und größere Talgdrüsen, die rund 30 Prozent mehr Hautfett produzieren im Vergleich zu jenen der Frauen. Dieser Schutzfilm sorgt dafür, dass weniger Feuchtigkeit verloren geht und die Haut vor dem Austrocken geschützt wird. Allerdings steigt mit dem Hautfett auch das Risiko für Hautunreinheiten. Es lohnt sich also auch für Männer, ihre Haut regelmäßig zu pflegen.

8. Bei fettiger Haut muss man häufiger peelen

Stimmt nur bedingt! Allzu drastische Maßnahmen bringen auch die fettige Haut schnell noch mehr aus dem Gleichgewicht. Durch eine ständige Reizung wird die Talgproduktion angeregt, was die Haut zusätzlich stresst und im Zweifelsfall noch mehr Hauttalg zu produzieren. Fettige Haut dennoch unbedingt gründlich reinigen, so kann die Haut von alten Hautschuppen befreit werden und ist aufnahmefähiger für Pflegeprodukte. Ein Peeling sollte aber höchstens zweimal die Woche verwendet werden.

9. Haare wachsen nach der Rasur dichter und stärker

Stimmt nicht! Sie wachsen nicht stärker nach, sie sich nur deutlicher sichtbar. Haare werden zur Spitze hin dünner, wird diese Spitze dann abgeschnitten, erscheint das kürzere Haar dicker und voller. Nach der Rasur ist nun nur noch der dickere, obere Teil in Form eines Haarstoppels sichtbar. Dieser Effekt beeinträchtigt die Wahrnehmung, denn nachwachsende Haare werden auf glatt rasierter Haut deutlicher. Zusätzlich bleicht das Haar durch Umwelteinwirkungen, beispielsweise Sonnenlicht, mit der Zeit leicht aus. Frisch nachwachsende Stoppel sind diesen Einflüssen natürlich noch nicht ausgesetzt gewesen. Sie erscheinen dunkler, was sie wiederum dicker wirken lässt.

10. Sonnenschutz – Öfter nachcremen, länger in der Sonne bleiben

Stimmt nicht! Nachcremen erhält den Sonnenschutz nur aufrecht, verlängert ihn aber nicht. Die Wirkung von Sonnenschutzmitteln hält nur für eine gewisse Zeit. Das heißt, dass auch durch wiederholtes eincremen der Schutz zwar erneuert, nicht aber verlängert wird. Generell ist es hierbei sinnvoll, dies besonders nach dem Baden zu tun. Falsch ist im Übrigen auch, dass bei gebräunter Haut kein Sonnenschutz mehr nötig ist. Auch vorgebräunte Haut nimmt bei intensiver UV-Strahlung Schaden. Die Folgen werden allerdings erst später im Alter durch vorzeitige Hautalterung sichtbar.

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