Glycerin in Pflegeprodukten

23.11.2019

Glycerin ist einer der Inhaltsstoffe, die einem in der Kosmetik am häufigsten begegnen. Man findet es in den meisten Pflegeprodukten, von der Feuchtigkeitscreme bis hin zur Seife. Doch weshalb ist Glycerin scheinbar so beliebt? Es gibt allerdings auch immer mehr Kritiker, die von Produkten mit diesem Inhaltsstoff abraten, da es die Haut austrocknen soll.

Im Gegensatz zu Sheabutter und Kokosöl sagt der Name Glycerin nicht gerade viel über den Ursprung dieses Inhaltsstoffes aus. Er mag auch eher chemisch klingen, wird jedoch aus rein natürlichen Quellen gewonnen. Glycerin ist ein Zuckeralkohol und der einfachste dreiwertige Alkohol. Grundsätzlich kann zwischen pflanzlichem und konventionellem Glycerin unterschieden werden. Konventionelles Glycerin wird dabei aus der Erdölverarbeitung gewonnen. Hier spricht man auch von hochreinem Glycerin, das überwiegend für die Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie eingesetzt wird. Pflanzliches Glycerin hingegen entsteht bei der Spaltung von pflanzlichen und tierischen Fetten. Es kommt beispielsweise auch in Pflanzenöl und in Medikamenten vor, sowie in Shisha Tabak, Frostschutzmittel und sogar in Schuhcreme.

Herkunft und Gewinnung von Glycerin

Glycerin oder auch Glycerol genannt ist in vielen Cremes und Pflegeprodukten für Haut, Haar und Zahnpasta enthalten. In Pflegeprodukten findet es hauptsächlich Verwendung um die Feuchtigkeit zu binden. Auf der einen Seite wird die Feuchtigkeit selbst im Produkt festgehalten, sodass die Tagescreme nicht austrocknet und auf der anderen Seite ist Glycerin für die Elastizität der Haut zuständig. Der Inhaltsstoff bindet zudem Wasser in der Haut, so trocknet diese nicht aus und bleibt frisch und geschmeidig. Im Gegensatz zu anderen hydratisierenden Bestandteilen dringt Glycerin tief in die Hornschicht der Haut ein und hinterlässt ein anhaltend weiches Hautgefühl. Aus diesem Grund wird es oft in Anti-Aging Cremes verwendet. Unverträglichkeiten können ausgeschlossen werden und auch empfindliche Hauttypen können von diesem Feuchtigkeitsspender profitieren. Des Weiteren reguliert es die Hautbarrieren, sodass keine Schadstoffe in die Haut gelangen.

Mythos Glycerin: Trocknet es die Haut aus?

Auch wenn Glycerin in vielen Kosmetikprodukten als Feuchtigkeitsspender Nummer eins gilt, bemängeln einige Kritiker genau diese feuchtigkeitsspendende Eigenschaft. Wir erinnern uns: Glycerin bindet Feuchtigkeit. Gerade in den Wintermonaten, in denen die Luftfeuchtigkeit geringer ist und oft trockene Heizungsluft der Fall ist, kann das in Cremes enthaltene Glycerin genau das Gegenteil bewirken. Statt die Feuchtigkeit aus der Luft zu binden und die Haut dadurch geschmeidig zu halten, wird diese dem Bindegewebe entzogen. So kann die Haut von innen austrocknen und an Spannkraft verlieren. Dies ist jedoch nicht die alleinige Schuld des Glycerins, sondern eher einer falschen Zusammensetzung der Pflegeprodukte. Der Anteil an Glycerin sollte in Produkten nicht höher als 10% sein. In Kombination dazu sollte der Feuchtigkeitsanteil ausreichend hoch sein, damit das Glycerin nicht die hauteigene Feuchtigkeit bindet. Ein unterstützender Wirkstoff kann hierbei beispielsweise Urea sein.

Für exakte Auskünfte über die Zusammensetzung und die Inhaltsstoffe eines Produktes lohnt es sich einen Blick in die sogenannte INCI-Liste zu werfen. Sie zeigt auch die Höhe des Anteils von Glycerin im jeweiligen Produkt. Häufig wird Glycerin auch als Glycerol, Propantriol, Glycerolum, Glycerinester oder E 422 aufgeführt.


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